Über die Geschäftsidee, deren Wurzeln bis in die Landwirtschaft zurückreichen, die Umsetzung neuer Ideen im Werbeartikelmarkt, Innovationen, Planungen und Entwicklungen spricht der Inhaber der Firma BOTT, Jan Bott.

Zwei Jahrzehnte auf dem Markt ist ein schönes Ergebnis. Und alles begann mit…. der Agrarindustrie?

Ja, wir haben am 1. April 2021 das 20-jährige Betriebsjubiläum gefeiert, das Datum ist bezeichnend, aber das ist kein Scherz, wir meinen es ernst mit dem Geschäft. Zu Beginn beschäftigte sich das Unternehmen BOTT mit technischer und betriebswirtschaftlicher Beratung. Es stellte sich schnell heraus, dass Kunden nur ungern für „Zwei Blatt Papier” bezahlen, obwohl sie Ideen und vorgefertigte Pläne für die Entwicklung ihres Unternehmens enthalten. Die Agrarindustrie erwies sich als die zuverlässigste, sie zahlte sogar für Ideen. Einer der Kunden schlug vor, eine Verkaufsabteilung aufzubauen, inklusive Einholung von Zulassungen und Recherchen, um die Produkte vertreiben zu können. In den ersten Jahren der Unternehmenstätigkeit waren wir auch ein polnischer Distributor von Düsen für Spritzen der französischen Marke. Dank dieser Aktivität lernten wir die Bedürfnisse einzelner Kunden aus der Messbecherindustrie kennen, die Messbecher brauchten, um Pflanzenschutzmittel und mehr abmessen zu können. Durch Beobachtung der Marktbedürfnisse und Gespräche mit Ausstellern auf der Messe entstand die Idee zu Messgefäßen. Ein polnisches Gefäß ohne Aufdruck kostet 1 PLN und ein fertiges deutsches Produkt – 30 PLN. Wir dachten, dass zwischen diesen Zahlen viel Platz ist und begannen mit der Herstellung des Messbechers.

Damals entwickelten wir bereits einen Maschinenpark zum Bedrucken von Armbändern und Siegeln. Da kam uns die Idee, warum nicht auf Messbechern zu drucken? Und verbinden so ihren Nutzen mit der Werbefunktion. Damit zielten wir auf eine ganz andere Branche ab, nämlich die Werbebranche.

Aus den Anfängen in diesem Segment entstanden Produkte wie Messbecher (SMART 2000ml, Messbecher 500ml), der Regenmesser mit Logo, Bedruckte Eimer und dann die Abteilung für praktische Werbeartikel?

Am Anfang, als die Messbecherabteilung noch am Anfang stand, stellten wir sich oft auf Werbemessen aus und zeigten eigentlich unsere Bänder und Jetons. Die Messbecher standen irgendwo auf der Seite, manche Kunden haben die Legitimität dieser Produkte in der Werbung noch nicht verstanden. Es hat viel Zeit und Mühe gekostet, den Kunden unsere Produkte näher zu bringen. Nach einiger Zeit stellte sich heraus, dass viele große Unternehmen diese Art von Produkt als praktischen Werbeträger für den Endkunden benötigen. Diese Art von Behältern wie unsere Messprodukte; Smart 2000ml, Mug 500ml, Eventbecher, Messlöffeln, Messschaufeln oder Kunststoffeimer werden von jedem Unternehmen benötigt, dessen Produkte dosiert werden können, nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in der Pharmazie, Lebensmittel-, Zoo-, Bauindustrie und vielen anderen. Wir waren wirklich oft überrascht, wofür unsere Produkte verwendet werden können. Wir hatten zum Beispiel einmal einen Kunden aus Finnland, der Eimer mit Logo einer lokalen Brauerei bestellte, um Bier mit Eis in einer Sauna zu kühlen. Im Laufe der Zeit haben wir einen Maschinenpark aufgebaut und drucken wirklich hochwertige Aufdrucke „rund„.

Sie haben jetzt drei Hauptsegmente: Bedruckte Messgefäße, Bänder und Siegel. Wer ist Ihr Empfänger?

Ja, wir haben drei Segmente im unserem Unternehmen: Sicherheitssiegel, Armbänder / Jetons und die Abteilung für praktische Messgefäße mit Werbefunktion – das ist derzeit die dynamischste Abteilung. Die Siegelabteilung ist eine ganz andere Geschichte und hat nichts mit der Werbebranche zu tun. Wenn es um die Bändern, Jetons und Messbecher geht sind unsere Hauptempfänger die Werbeagenturen. Wir haben große Anstrengungen unternommen, um mit Agenturen zusammenzuarbeiten, die unsere Produkte verstanden und begannen, sie zu bewerben. Wir haben uns auf Messen in Polen und Europa Aufgestellt und dazu noch in viele andere Marketingaktivitäten investiert um unsere Produkte zu bewerben. Ich denke, unsere Kunden haben uns auch dafür geschätzt, dass sie sich immer auf uns verlassen können, dass wir flexibel auf ihre Bedürfnisse eingehen und bei Turbulenzen voll zur Verfügung stehen. Wir bringen die Dinge immer zu Ende und setzen gleichzeitig auf eine partnerschaftliche Beziehung zu den Kunden. Mit uns kommen Sie immer zurecht.

Interessanterweise sind die meisten Ihrer praktischen Werbeprodukte Ihrer Produktion nach Ihren Ideen. Wie entstehen solche Produkte, wie verläuft der Weg von der Idee bis zur Umsetzung eines Werbegadgets?

Viele unserer Produkte basieren auf dem, was unsere Kunden uns sagen. Wir treffen uns auch oft in der Firma und diskutieren laufend über neuen Ideen für weitere Messbecher, oder Entwicklungen zu unseren Produkten . Wir lassen uns vom Geist der japanischen Philosophie KAIZEN leiten, sie basiert auf einer ständigen Suche und Anwendung selbst kleinster Verbesserungen in allen Tätigkeitsbereichen. Wenn es um die Patente geht, bin ich tatsächlich ihr Autor, und wie bereits erwähnt, werden sie basierend auf den Aussagen von Kunden und Mitarbeitern erstellt.

Zum Beispiel auf einer der Werbefachmessen interessierte sich ein Kunde aus Weißrussland für einen Regenmesser, den er in unserem Folder fand. Es war nur ein Foto des Produkts, das den Hintergrund für unsere Messbecher und Messgefäße bildet. Es endete mit einem Großauftrag nach Russland und der Produktion unseres eigenen Regenmessers. Dann nahm die Situation Fahrt auf, der Erfolg des Niederschlagsmessers war ein Impuls, sich etwas anderes einfallen zu lassen. Und so haben wir einen Addierer für Regenmesser entwickelt, der patentiert und gut angenommen wurde. Wir mögen solche Momente, dann wissen wir, dass unsere Entschlossenheit Sinn macht und uns zu neuen Ideen antreibt.

Für welche Produkte haben Sie Patente?

Wir haben mehrere Patente: der Addierer für einen Regenmesser, eine Sturmmesserskala für den Niederschlagsmesser und seine untypische Verpackung, für den Messbecher Gustav 5000 ml und seinen abnehmbaren Griff für den Transport, ein ähnliches Patent gilt auch für die Messschaufel Mega+(2Kg) . Es gibt auch ein Patent für die Düsenreinigungsbürste Nozzle+ und für die Gelbeschalle-Trap  mit einer Box.

Ihr blickt nicht zurück und entwickelt sich weiter, Anfang 2020 seid Ihr aus den angemieteten Räumlichkeiten ausgezogen und in den neu gebauten Firmensitz in Leszno umgezogen?

Aufgrund der Unternehmensentwicklung war bereits 2019 der Bau eines neuen Hauptquartier mit einer Fläche von 1500 m2 notwendig. Jeder riet davon ab, sagte zu warten. Beharrlichkeit, Beständigkeit und die Träume der Mitarbeiter von einem neuen, sauberen und bequemen Sitz haben uns jedoch an unser Ziel gebracht. Einen Monat vor der Pandemie wurde es erfolgreich durchgeführt. Auch uns hat das Glück geholfen. Der Bauunternehmer wollte mit uns eine Halle bauen, aber die Verhandlungen kamen ins Stocken. Am nächsten Tag, als ich den Endpreis festlegte, scherzte ich „Ich hatte so einen Traum” und gab den Betrag an, den wir uns leisten konnten. Und wir haben es geschafft. Ich glaube, wir hatten großes Glück, dass wir es vor der Pandemie geschafft haben, heute wären die Baukosten viel höher.

Wie Funktioniert ihr jetzt?

Die COVID-19 Pandemie kam plötzlich, es war ein Marktcrash, den alle mehr oder weniger spürten. Sogar Industrien, denen es gut ging, wie der Landwirtschaft, haben zeitweise Geld eingefroren, weil sie nicht wussten, was als nächstes passieren wird und welche Zukunft uns erwartet. Glücklicherweise haben wir dank der Agrarindustrie, der Nahrungsergänzungsmittelindustrie und Hobby, das die Entwicklung der Gartenarbeit während der Pandemie war, überlebt. Dank der Pandemie haben sich auch andere Segmente entwickelt, für die wir jetzt neue Produkte wie die Messlöffeln von der NANO-Serie schaffen, das werden Maßnahmen sein, die vor allem auf die Ernährung von kleinen Haustieren abzielen.

Was wünschen Sie sich für die nächsten 20 Jahre?

Was können Sie uns wünschen? Weitere gute Ideen für neue Produkte, damit der Spirit von KAIZEN uns nie verlässt. Mitarbeiter stehen an der erster Stelle. Mit einem guten, starken Team schaffen Sie Unmögliches und lösen Kundenprobleme leichter. In der Firma passen wir auf uns auf und sagen oft „Wir lassen die Verwundeten nicht zurück”, manche fügen hinzu „aber wir machen keine Gefangenen”, deshalb ist gegenseitiges Vertrauen so wichtig.

Interview mit Katarzyna Lipska-Konieczko

Jan Bott, Absolvent der Technischen Universität Wrocław, leitet die Firma BOTT seit 20 Jahren. Früher im Staatsunternehmen FAEL, im SUMITOMO-Konzern und im Privatunternehmen ASTROMAL. Kollegen sagten, dass ein Ingenieur sein eigenes Geschäft versuchen sollte, und es scheint, dass er erfolgreich war. Ich mag interessante Herausforderungen. 2012 überredeten mich meine Freunde zu einer Radtour in Kroatien. Ohne besondere Vorbereitung „schleppten” sie mich mehrere hundert Kilometer über bergige Strecken. Die Liebe zum Fahrrad ist geblieben, wenn auch vielleicht nicht so extrem. Ähnlich war es mit den Bergen. Ich mag es mit einem guten Team. Unterwegs gab es Klettersteige von den sogenannten „Ausstellung” und der Aufstieg zum Gletscher über 4000 m. Jedes Jahr versuche ich eine interessante Route zu machen.

Oryginal text OOH magazine